Workflows und produktives High können durch effektives Leadership am Arbeitsplatz gefördert werden. Wichtige Aspekte sind dabei eine offene Kommunikationskultur, psychologische Sicherheit, Sinnhaftigkeit und Klarheit. Ablenkungen und Überforderung sind Flow-Killer.
Wenn die Zeit im Flug vergeht, der Stapel Arbeit nur so dahinschwindet, wenn die Mails unbeantwortet bleiben und auch die Baustelle direkt vor dem Fenster verstummt: Dann ist man im produktiven High – oder wie man so schön sagt – im Flow.
Den Flow-Zustand erfahren wir, wenn wir voll und ganz, mit Leidenschaft und fokussiert eine Tätigkeit ausführen und dabei alles andere für eine kurze Zeit aus den Gedanken verschwindet.
Dieser Zustand macht uns zufrieden und zusätzlich besonders leistungsfähig. So sind wir nicht nur motivierter, sondern auch produktiver und geben uns voller Leidenschaft ein, treten die Challenge mit besten Motivationsvoraussetzungen an.
Wieso also sollten wir ein so positives Konzept nicht auch in Arbeit und Beruf integrieren? Andrea Bittelmeyer (2024) schreibt in einem Artikel zum Thema, dass ein Flow-Zustand zwar nicht per se am Arbeitsplatz etabliert werden kann, doch der Arbeitgebende kann Rahmenbedingungen schaffen, welche das Arbeiten im Flow fördern. Dies macht ein Team produktiv, zufrieden und somit erfolgreicher.
Wenn ein kollektiver Ehrgeiz entsteht und eine offene Kommunikationskultur gefördert wird, in der jeder seine/ihre Bedürfnisse etablieren kann, hilft das schon weiter. Ausserdem sollte das Konzept der psychologischen Sicherheit miteingebunden werden, welches die Aspekte Authentizität, Ehrlichkeit, Respekt sowie Vertrauen und Verletzlichkeit beachtet.
Weiter ist für das Erreichen eines Flow-Zustandes entscheidend, dass ein sinnvolles Ziel verfolgt wird, welches vom Team verstanden und getragen wird.
Wie man schliesslich in den Zustand des fokussierten High’s kommt, muss individuell herausgefunden werden:
Ist man eher der Frühaufseher-Vogel oder doch eine Nachteule? Hilft Musik im Hintergrund oder lieber Totenstille?
Beachten sollten jedoch alle, dass die ersten 15 Minuten die schwierigsten sind. Hier ist Durchhaltewille gefragt. Danach wird es einfacher. Länger als 90 Minuten im Flow zu sein, ist aber selten.
Killer vom Flow sind Ablenkungen wie Telefon, Angesprochen zu werden oder Push-Benachrichtigungen vom Smartphone, sowie Zeitdruck. Auch Überforderung verhindert, dass der «Autopilot» aktiviert werden kann.
Viele dieser Ursachen und Wirkungen fallen zurück auf die Unternehmenskultur, das Wohlbefinden der einzelnen Mitarbeitenden und deren Autonomie. Dazu lassen sich Phasen mit Zeitdruck oder sogar Überforderung nicht immer vermeiden, auch sie gehören zum Alltag dazu. Nachteulen kommen in gewissen Berufen nicht um die Schicht am Morgen herum und es gibt noch viele weitere kleinere und grössere Hürden zu überwinden.
Das sollte uns jedoch nicht davon abhalten, uns geeignete Bedingungen zu schaffen, um den Autopiloten einzuschalten, das Hier und Jetzt zu vergessen und abzutauchen in den Flow, um dann 90 Minuten später aufzuschauen, zu stauen und zu bewundern, was geschafft wurde und wie die Zeit verflogen ist.
Bittelmeyer, A. (2024, Januar). Flow fördern | Wege ins produktive High. managerSeminare. https://www.managerseminare.de/ms_Artikel/Flow-foerdern-Wege-ins-produktive-High,284059